Forschung
© Ryoji Iwata on Unsplash
Der Lehrstuhl von Jun.-Prof. Dr. Tobias Escher konzentriert sich in Forschung und Lehre auf Fragen der Legitimität und Effektivität demokratischer Systeme. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen politische Partizipation von Bürger*innen, Nachhaltigkeit & Mobilität sowie Policy Analytics.
Forschungsthemen
- Im Bereich Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern geht es zunächst um die Erforschung und Beurteilung der Wirkungen, die von Partizipation ausgehen. Im Zentrum stehen dabei die Effekte von Partizipation auf Legitimitätsüberzeugungen sowie auf die getroffenen Entscheidungen. Daran anschließend ist das Ziel die Identifizierung von Wirkmechanismen, um Beteiligungsverfahren zielgerichtet gestalten zu können. Das schließt die Untersuchung verschiedener Formate der Online- und Offline-Beteiligung ein mit einem besonderen Fokus auf Partizipationsprozessen der lokalen Ebene.
- Bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft geht es darum sicherzustellen, dass zukünftige Generationen nicht schlechter gestellt sind als die jetzigen. Im Rahmen unserer Forschung zu Nachhaltigkeit steht dabei zunächst das Thema der Mobilität und die Verkehrswende im Zentrum. Aus soziologischer Sicht sind die dafür nötigen Transformationsprozesse interessant, denn in ihnen steht ein langfristiges Gemeinwohl den kurzfristigen Bedürfnissen Einzelner gegenüber. Die übergeordnete Frage unserer Forschung beschäftigt sich mit der Governance solcher Transformationsprozesse zu mehr Nachhaltigkeit.
- Den dritten Schwerpunkt unserer Forschung bildet die Nutzung von computer-gestützten, automatisierten Techniken zur Politikentwicklung (policy-making), die wir unter dem Oberbegriff der Policy Analytics zusammenfassen. Dabei erforschen wir die Chancen und Risiken der Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Politikentwicklung und politischer Entscheidungsprozesse. Konkret verfolgen wir dabei zwei Fragestellungen: Die Entwicklung und Evaluation von automatisierten Techniken zur Unterstützung von Policy-Making einerseits, sowie die Bewertung (normativ sowie empirisch gemessene Akzeptanz) solcher KI-unterstützen Politikprozesse andererseits.
Forschungsprojekte
Citizen Involvement in Mobility Transitions (CIMT)
- Nachwuchsgruppe in der Sozial-ökologischen Forschung, gefördert vom BMBF im Rahmen des Programms Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)
- Die Forschungsgruppe erforscht die Potentiale und Probleme von Bürger*innenbeteiligung an der Verkehrswende in deutschen Kommunen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen lokale (formelle und informelle) Planungsprozesse zur Förderung nachhaltiger Mobilität. Wir untersuchen, unter welchen Bedingungen Kommunen durch die Einbeziehung von Bürger*innen einerseits die Qualität der politischen Entscheidungen verbessern können (insbesondere hinsichtlich der Nachhaltigkeit der gefundenen Lösungen), sowie andererseits die öffentliche Akzeptanz solcher Maßnahmen steigern können. Darüber hinaus gilt das Interesse der Gruppe der Entwicklung (teil-)automatisierter Analyseverfahren zur Unterstützung der Evaluation von Beiträgen in Beteiligungsverfahren (mehr Informationen zum Projekt).
- Laufzeit: 05/2019 - 04/2024
- Fördergeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung - Förderprogramm Nachwuchsgruppen in der Sozial-ökologischen Forschung im Rahmen des Programms Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)
- weitere Informationen
DigiBeSt – Möglichkeiten und Grenzen digitaler Beteiligungsinstrumente für die Beteiligung der Öffentlichkeit im Standortauswahlverfahren
- Gutachten des Düsseldorfer Instituts für Internet und Demokratie (DIID) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Kooperation mit dem nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung aus Berlin.
- Das Projekt widmet sich der Erforschung von zielgruppenspezifischen Beteiligungsmöglichkeiten zur gesellschaftlich relevanten Endlagerstandortsuche. Das auftraggebende Bundesamt für die Sicherheit in der nuklearen Entsorgung (BASE) ist durch das Standortauswahlgesetz (StandAG) dazu verpflichtet, die breite Bevölkerung in die Endlagerstandortfrage einzubinden. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ist die Zielsetzung des Projektes daher, die Möglichkeiten und Grenzen digitaler Beteiligungsinstrumente für die Beteiligung der Öffentlichkeit im Standortauswahlverfahren zu erforschen. Tobias Escher verantwortet dafür insbesondere das Arbeitspaket 2 zur Aufarbeitung des Forschungsstandes zu digitaler Beteiligung.
- Laufzeit 02/2012-07/2023
- Auftraggeber: Bundesamt für die Sicherheit in der nuklearen Entsorgung (BASE)
- weitere Informationen
HHU Zukunftsgruppe DiscouseData4Policy (DD4P)
- interfakultäre Forschungsgruppe der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Marcinkowski (Sozialwissenschaft) und Prof. Dr. Stefan Dietze (Informatik)
- Erforschung der Potentiale von Diskursdaten (vor allem Twitter) zur Gewinnung von Information zur Politikgestaltung (policy-making) sowie Entwicklung von technischen Werkzeugen zur Informationsextraktion und Analyse der öffentlichen Meinung, z.B. zur Fairness KI-unterstützter Entscheidungsfindung
- Laufzeit: 08/2020-07/2022.
- Fördergeber Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- weitere Informationen
Frühere Projekte
- Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene: Europäische Normen der Deliberation und deren Relevanz für die Implementierung von Öffentlichkeitsbeteiligungen in Deutschland und Polen (05/2019-12/2021), gefördert von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung. Kooperationsprojekt mit Anna Przybylska (Institut für Soziologie) der Universität Warschau
- Wirkungen und Einflussfaktoren kommunaler Online-Partizipation in vergleichender Perspektive - (10/2016 - 12/2018), gefördert von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Strategischer Forschungsfonds) sowie dem Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie (DIID)
- YOUniversity (07/2015 - 02/2018) – Studentische Online-Partizipation zur Mitgestaltung von Seminarinhalten, gefördert durch den eLearning-Fonds der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- NRW Forschungskolleg Online-Partizipation, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Hochschule für Polizei und Verwaltung NRW, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen seit 2014